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Fazit

 

Die geballte Anhäufung von Fehlern im Prüfbericht selbst, aber auch die Gewährung der Fehler durch das Straßenbauamt, ist besorgniserregend. Betrachtet man die Vorgänge um das Prüfdebakel im Jahr 2008, als das Landratsamt ebenfalls einen oder gar zwei wohl manipulierte Prüfberichte durchgewunken hat, um zwei Brückenabrisse in die Wege zu leiten, dann liegt der Verdacht nahe, dass es hier nicht um eine einmalige Fehlentwicklung bei einer Brückenprüfung handelt, sondern ein System dahinter stecken dürfte. Diese skandalösen Vorgänge aufzuklären, sollte von den zuständigen Politikern des Landkreises zügig angegangen werden.

 

Ein Ansatz für eine Erklärung könnte der unkontrollierte Spielraum der Akteure sein. Wenn niemand befürchten muss, für seine Arbeit zur Rechenschaft gezogen zu werden, kann sich im Laufe der Jahrzehnte eine ganze Branche dies zunutze machen und daraus einen „Selbstbedienungsladen“ entwickeln. Die Prüfer prüfen großzügig zu Gunsten dieser speziellen Baubranche, zu der sie selbst gehören. Die Ämter lassen gewähren. Die Ing.-Büros und die Baufirmen sind die Profiteure. Da die Prüfer in der Regel Inhaber von Ing.-Büros sind, profitieren sie natürlich auch von den Prüfergebnisse ihrer Kollegen. Auf Fachtagungen trifft man sich regelmäßig und kann sich dabei gut kennenlernen und austauschen.

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